Achterbahn – Seefracht im Auf und Ab der Ozeane

Der globale Wellengang ist derzeit turbulent im komplexen Marktgebilde inklusive dualer Krise der beiden wichtigsten Schifffahrtskanäle. Erich Schatz, cargo-partner, gibt einen objektiven Einblick, wie stürmische Abschnitte gekonnt zu umschiffen sind.

Einfach mal schnell 6.000 Kilometer mehr als ursprünglich geplant zurücklegen? Eigentlich undenkbar in einem so stark von Verlässlichkeit plus Planbarkeit geprägten Sektor wie der Logistik. Derzeit angesichts der aktuellen Entwicklungen und geopolitischen Spannungen jedoch Normalität im Roten Meer. Statt den Suez-Kanal als eine der wichtigsten Passagen weltweit zu passieren, legen Schiffe einen enormen Umweg um das Kap der Guten Hoffnung zurück, müssen damit eine Laufzeitverlängerung von mindestens zehn Tagen in Kauf nehmen. Auch der Panamakanal kämpft aufgrund anhaltender Trockenheit und Dürre mit niedrigem Wasserstand folglich eingeschränktem Schiffsverkehr. Das geht nicht spurlos an Carriern und der verladenden Wirtschaft vorbei, weiß Erich Schatz, Corporate Director Product Management Sea Cargo bei cargo-partner.

Die aktuellen Herausforderungen
Rückblickend betrachtet waren die vergangen 15 Jahre in der Seefracht vergleichbar mit einer Achterbahnfahrt – ein stetes Auf und Ab während dem vor allem in der Corona-Zeit alles durch die Decke ging – in jeglicher Hinsicht: massive Störungen in den Supply Chains, gleichzeitig Rekordergebnisse der Reedereien getrieben durch die immense Nachfrage. 2023 schließlich der Turn in die entgegengesetzte Richtung mit einer Abwärtsfahrt aus verschiedensten Gründen: von konjunkturellen Faktoren bis hin zu Überkapazitäten. Aktuell bringen die geopolitischen Entwicklungen im Roten Meer zahlreiche Herausforderungen für Kunden und die verladende Wirtschaft mit sich: Verzögerungen, längere Laufzeiten sowie Engpässe in den Häfen führen zu massiv steigenden Seefrachtraten nebst einer Flut an zusätzlichen Gebühren.

Erich Schatz
Erich Schatz

Stets in Sicht
Für den Sektor zeigt sich nun wiederum die Bedeutung resilienter Lieferketten. Im Sinne der Informationslogistik zählen für Kunden besonders höchstmögliche Transparenz und Visibilität von kurzfristigen Änderungen. Unvorhergesehene Ereignisse können immense Auswirkungen mit sich bringen, flexibel sowie prompt auf Störungen reagieren ist daher das Gebot der Stunde. Unterstützen können hier beispielsweise digitale Lösungen für das Supply Chain Management und funktionierende End-To-End Lösungen. Bei aller Digitalisierung bleibt es dennoch ein People‘s Business, weiß Experte Erich Schatz: „Der Markt ist enorm komplex und schwer zu durchschauen. Einen Partner an seiner Seite zu haben, der sich intensiv mit den Themen befasst sowie objektiv und transparent informiert, um gemeinsam individuell die beste Lösung zu finden, ist essenziell für den Durchblick im Seefracht-Dschungel.“

In A Nutshell
Das Rote Meer gilt als betriebsame „Autobahn“ zum Suezkanal. Jährlich passieren rund 19.000 Schiffe die Wasserstraße, darunter etwa 30 % des weltweiten Containerverkehrs. Die aktuellen Spannungen heben die globalen Logistikketten nun wieder aus den Angeln. Nach jüngsten Schätzungen werden mehr als 400 Schiffe mit einer Ladekapazität von über 5 Millionen TEU um Südafrika herumgeleitet.

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