In volatilen Zeiten sind Klarheit, Sicherheit und Vertrauen entscheidend. Yeliz Subas zeigt, wie Ordnung, Achtsamkeit und weibliche Perspektiven die Logistik von morgen prägen. Extra Exklusiv, Serie Special: Toyota
Klare Strukturen schaffen, Standards etablieren, Abläufe kontinuierlich verbessern – was zunächst nach reiner Prozessoptimierung klingt, ist in Wahrheit weit mehr: ein kulturelles Fundament. Yeliz Subas, Strategic Project & Process Manager und Expertin für Lean Management bei Toyota Material Handling, gibt Einblicke, wie die sogenannten 5S des Toyota Production Systems (TPS) nicht nur Effizienz steigern, sondern ganze Organisationen verändern können.


Yeliz Subas
Mehr als Ordnung
5S ist kein „Aufräumprogramm“, sondern eine Haltung. Ziel ist es, Bewusstsein zu schaffen für die eigene Arbeitsumgebung, für das Team und für den gemeinsamen Anspruch, kontinuierlich besser zu werden. Fünf Prinzipien gelten dafür als Herzstück des Toyota Production Systems:
- Seiri (Sortieren)
- Seiton (Systematisieren)
- Seiso (Sauberkeit)
- Seiketsu (Standardisieren)
- Shitsuke (Selbstdisziplin)
Ursprünglich entwickelt, um Produktionsprozesse effizienter zu gestalten, haben sie längst ihren Weg in sämtliche Bereiche der Unternehmensführung gefunden – von der Verwaltung bis zum Kundendienst. Auch in der Praxis zeigt sich, dass konsequent angewandte 5S-Methoden zu mehr Eigenverantwortung, Teamgeist und Identifikation führen. Denn wenn der Sinn verstanden wird, kann aus Neuem Gewohnheit und aus Gewohnheit Kultur werden.
Lean Thinking lebt von Vielfalt
Besonderes Gewicht bekommt der Kulturwandel zudem durch die Personen, die ihn tragen. So auch Yeliz Subas: Als Frau in der traditionell männerdominierten Logistikbranche steht sie für eine Transformation, die nicht nur Strukturen, sondern auch Perspektiven betrifft. „Lean Thinking lebt von Vielfalt“, betont sie. „Unterschiedliche Sichtweisen führen zu besseren Lösungen – das gilt in der Produktion genauso wie in der Führung.“ Immer mehr Fach- und Führungskräfte sowie Nachwuchsmanager:innen interessieren sich für die Verbindung von Struktur und Kultur. Im Mittelpunkt stehen Fragen, wie sich 5S-Prinzipien auf Team- Motivation auswirken, wie sie in digitalen Arbeitsumgebungen umgesetzt werden können und welche Rolle Führung dabei spielt.
Kultur als Wettbewerbsvorteil
Die Quintessenz: 5S ist weit mehr als eine Methode zur Arbeitsplatzgestaltung. Sie ist ein Werkzeug zur kulturellen Transformation. Unternehmen, die sie leben, schaffen nicht nur effizientere Abläufe, sondern ein gemeinsames Verständnis von Verantwortung, Qualität und Respekt. „Wer Ordnung schafft, schafft Klarheit – und wer Klarheit schafft, ermöglicht Vertrauen“, fasst Yeliz Subas zusammen. „Das ist die eigentliche Stärke von 5S – sie verändert nicht nur Prozesse, sondern Menschen.“
Sponsored Content