Komplexe logistische Ströme effizient zu bewältigen ist bereits für Profis eine Herausforderung. Wie im Onlinehandel mit Gebrauchtwaren auch Logistik-Laien sicherer durch den Prozess manövrieren können, beleuchtet Sylvia Dellantonio von willhaben.
Der Second Hand Onlinehandel, der Re-Commerce, hat in den letzten Jahren einen wahren Boom erfahren. Zusätzlich hat die Dynamik der COVID-19-Pandemie Angebot und Nachfrage auf digitalen Marktplätzen gepusht sowie verändert. Kunden bewegen sich vermehrt in der virtuellen Welt und nehmen sowohl Chancen als auch Herausforderungen der Digitalisierung hautnah wahr. Sylvia Dellantonio, Geschäftsführerin von willhaben, berichtet, wie Privatkunden bei der Abwicklung von Re-Commerce-Prozessen unterstützt werden.
Spieglein Spieglein …
Die persönlichen Lebensumstände vieler Menschen haben während der Lockdowns teils drastische Veränderungen gezeitigt. Diese Neugestaltung des Berufs- und Sozialumfeldes in Kombination mit lang andauernden Lieferengpässen plus dem Schließen des stationären Handels haben sich im Sortiment auf dem Gebrauchtwarenmarkt ausgeprägt. Das Interesse an Nähmaschinen stieg rasant, um unabhängig von Verfügbarkeiten selbst zu Hause Schutzmasken nähen zu können. Home Office Equipment wurde Verkäufern regelrecht aus den Händen gerissen, Gartenzubehör aus Ermangelung an offenen Baumärkten sozusagen ausgeräumt. Virtuelle Second Hand Marktplätze sind Spiegel der Gesellschaft und Indikator für die Gesamtwirtschaft.
Many to(o) many
Logistische Abläufe verlangen schon E-Commerce-Unternehmen im B2C-Business vielfältiges ab. Kurze Lieferzeiten und die Beförderung kleiner Mengen benötigen eine durchgängige prompte Kette, um erfolgreich zu bestehen. Reibungslose Ströme im C2C-Re-Commerce, dem Gebrauchtwarenhandel zwischen Endverbrauchern, sind noch diffiziler zu bewältigen. Waren können nicht effizient aus einem Zentrallager weiterverteilt, sondern müssen so wirtschaftlich wie möglich in einem many to many-Umfeld verbracht werden. Alle Akteure, sowohl Verkäufer als auch Käufer, sind in der Regel Logistik-Laien. Die zahlreichen organisatorischen Schritte von Erwerb bis Erhalt der Waren können durchaus zu einer gewissen Überforderung führen und somit die Kundenzufriedenheit negativ beeinflussen. Zwar fungieren Online Marktplätze oft lediglich als Plattform für den Handel, die Erfüllung der Erwartungshaltung ist dennoch entscheidend für deren Ruf sowie Erfolg. Damit aus many to many nicht im Sinne von „zu viele Köche verderben den Brei“ many too many wird, hat willhaben sich dazu entschieden, seinen Kunden bei der organisatorischen Abwicklung aktiv unter die Arme zu greifen.
Zwei Welten vereint
Seit Mitte 2020 macht „PayLivery“ das Bezahlen, Verschicken und Empfangen von Waren deutlich leichter. In enger Zusammenarbeit mit erfahrenen Logistikdienstleistern hat die Plattform die Expertise in der Erfassung von User Needs mit Fulfillment Know How zusammengebracht. Mit diesem Serviceangebot agiert man nun einerseits als Treuhänder für Zahlungsströme, andererseits wird der Kunde bequem durch den logistischen Prozess hinter dem Onlinehandel gelotst. Die einzelnen Abwicklungsschritte werden nachvollziehbar dargestellt, die Parteien über den jeweiligen Status der Transaktion informiert sowie bei Handlungsbedarf benachrichtigt. Die Versandkostenermittlung erfolgt automatisch anhand der Warendimensionen und wird zum Kaufpreis hinzugerechnet. „Vor allem das Definieren der adäquaten Paketgrößen mit dem dazugehörigen Pricing war eine Herausforderung“, schildert Sylvia Dellantonio. Das passende print at home Versandetikett stellt sicher, dass dem Paketdienstleister alle benötigten Informationen für einen reibungslosen Versand zur Verfügung stehen. Da man als Vermittler zwischen den Akteuren fungiert, können über „PayLivery“ Lieferungen selbst von privat zu privat lückenlos nachverfolgt werden.
Digitalisierung leicht gemacht
Der gewinnbringende Einsatz von neuen Technologielösungen erfordert oft eine Vereinfachung von überaus vielschichtigen Sachverhalten, um nachhaltig Einzug ins tägliche Leben zu finden. Mit dem Zusammenführen zweier Expertisen hat willhaben die komplexen Prozesse rund um First sowie Last Mile für Privatkunden so einfach wie möglich abgebildet. „Digitalisierung darf die Sache nie komplizierter machen. Sie muss Nutzen stiften und Dinge erleichtern“, fasst Sylvia Dellantonio zusammen.