Jetzt 4 Blauwale für den Hochwasserschutz

Der Hafen Wien als größtes Logistikzentrum Ostösterreichs rüstet weiter auf. Im Hafen Wien, Areal Albern, hat kürzlich ein stählerner Koloss Einzug gehalten, der seinen internationalen Warenverkehr in trockenen Tüchern hält.

Als größtes Logistikzentrum Ostösterreichs ist der Hafen Wien bedeutender Träger zur Systemerhaltung und die gesicherte Versorgungslage der Region. Er bietet rund 100 angesiedelten Unternehmen plus deren 5.000 Mitarbeitenden ein Zuhause. Der Hafen Albern als Betriebsstätte des Hafen Wien zählt zu den wichtigsten Standorten für den Getreide-Umschlag, beheimatet das Schwergutzentrum High & Heavy Lasten bis zu 450 Tonnen, ist Umschlagplatz für Baustoffe, landwirtschaftliche Produkte sowie Stahlerzeugnisse. Die Sicherung der logistischen Funktionsfähigkeit dieser zentralen Drehscheibe hat angesichts ihrer Bedeutung nebst der steigenden Zahl an Hochwasserereignissen höchste Priorität. Was 4 Blauwale mit diesem Unterfangen zu tun haben? Gemeinsam nehmen wir die Fakten dazu unter die Lupe.

Potenzial contra Risiko

Mit insgesamt drei Häfen ist der trimodale Knotenpunkt an eine perfekte Infrastruktur angebunden. Die Donau hat großes Potenzial und ist nachhaltiger, leistungsfähiger sowie sicherer Transportweg, auf dem der Hafen Wien einen der wichtigsten Hinterland-Hubs Europas, vor allem hinsichtlich der bedeutsamen Nordsee- und adriatischen Häfen, darstellt. Die Donau-Nähe birgt aber auch Risiken, die bedingt durch den Klimawandel zukünftig noch präsenter sein werden. Grund genug, den Hochwasserschutz im Hafenbecken Albern auf ein neues Niveau zu heben.

Mit allen Wassern gewaschen

Fritz Lehr

Die Arbeiten am Projekt „Wasserdicht“ schreiten zügig voran. 2020 erfolgte der Spatenstich, nur ein Jahr später wurde nun das gigantische Schutztor eingebracht. Der Koloss wiegt 250 Tonnen – so viel wie 4 Blauwale – ist 30 Meter lang, knapp 14 Meter hoch und hat die Kapazität, den Hafen Wien Albern vor einem solchen Jahrhundert-Ereignis zu schützen. Um dem enormen Druck standzuhalten, hat der Stahlkörper eine Stärke von 2,1 Metern und entspricht der Höhe eines 3-stöckigen Gebäudes. „Ohne Hafentor und ohne Abdichtung des Dammes würde bei einer solchen Naturkatastrophe das Areal bis zu drei Meter unter Wasser stehen“, schildert Fritz Lehr, kaufmännischer Geschäftsführer des Hafen Wien. An die Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit dieses essenziellen Logistikknotenpunkts wäre in einem solchen Fall nicht mehr zu denken.

Water- And Future-Proof

Die Arbeiten im Alberner Hafenbecken laufen noch bis Ende Mai 2022. Mit Fertigstellung dieses umfassenden Vorhabens wird künftig auch bei Naturgewalten ein ungestörter Warenumschlag auf dem Areal stattfinden. Der Hafen Wien als wichtiger Anknüpfungspunkt zum transeuropäischen Verkehrsnetz wird somit weiter aufgewertet sowie ein wichtiger Schritt zur Sicherstellung des internationalen Warenflusses gesetzt.

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