Serie Special: Aufgegleist Supply Chain Fitness auf Schiene

3 „S“ For Success: Skalierbare plus schnelle Bahntransportketten haben während der Pandemie weit mehr als die gesicherte Versorgung mit Toilettenpapier geleistet. Welche 3 „S“ die Eisenbahnverkehrsunternehmen EVU fit halten? Julia Feinig-Freunschlag klärt auf.

Julia Feinig-Freunschlag
© Martin Hofmann

Während COVID-19 hat sich gezeigt, dass sowohl intermodale als auch konventionelle Warentransporte auf Schiene beinahe uneingeschränkt erfolgen konnten. Eisenbahnverkehrsunternehmen EVU aller Größen haben prompt reagiert und umfangreiche Voraussetzungen geschaffen, um die Versorgungslage stabil zu halten. „Während der Pandemie wurde das System Bahn auf die Probe gestellt und hat bestanden“, so Julia Feinig-Freunschlag, Geschäftsführerin LCA Logistik Center Austria Süd GmbH. Wir nehmen in Augenschein, wie EVU dies geschafft haben ferner weiterhin gerüstet in die Zukunft gehen.

Stabile Flexibilität

Der Güterverkehr mittels Bahn ist flexibler als man im ersten Moment denken möchte. So wurde in Pandemiezeiten bewiesen, dass neben der vorhandenen Kapazität, die Flexibilität bei der Skalierbarkeit gegeben ist. Insbesondere zu Beginn der Pandemie hat die zügige Realisierung notwendiger Maßnahmen maßgeblich zur Supply Chain Fitness beigetragen. Abhängig von der Nachfrage konnte die Kapazität bei intermodalen und konventionellen Warentransporten auf der Schiene jederzeit erhöht werden. Im Gegensatz zum LKW, war es für Güterzüge ohne größere Einschränkung möglich, laut Fahrplan die Grenzen zu passieren. Die Krisensituation hat jedenfalls die positive Wahrnehmung der Stabilität und Flexibilität des Schienengüterverkehrs in der Öffentlichkeit gestärkt.

3 „S“ For Success

Aus Sicht der internationalen Logistik-Drehscheibe LCA-Süd kommen vorrangig folgende Teilaspekte zur Steigerung der Leistungsfähigkeit zum Tragen:lgende Teilaspekte zur Steigerung der Leistungsfähigkeit zum Tragen:

1. Schnelligkeit

Was Geschwindigkeit anbelangt, ist der Schienentransport besonders auf der Langstrecke im Hauptlauf im Vorteil. Damit dieser Wettbewerbsvorteil auch auf kürzeren Strecken gelingt, müssen effiziente Arbeitsabläufe vom ersten Kundenkontakt bis zum Transport der Ware zum Empfänger sichergestellt sein. Optimale Personal- und Wagendisposition, Einhaltung der Prozesse entlang vor- sowie nachbereitender Abläufe, abgestimmte Fahrpläne, zudem grenzübergreifende Kommunikation sind dabei der Schlüssel zum Erfolg. Ebenso zählt dazu ein europäisches Netz an Strecken nebst Umschlagterminals.

2. Sicherheit

Die Bahn gilt als sicherstes Beförderungsmittel. Um dies auch zukünftig zu gewährleisten, sind die Sicherheitsvorschriften für EVU und Infrastrukturbetreiber enorm. Doch jedes System ist nur so gut wie der Mensch, der es bedient. EVU müssen daher das Thema Sicherheit in den Köpfen der Mitarbeitenden verankern, die entlang der Lieferkette Verantwortung für die Ware und das Transportmittel tragen.

3. Skalierbarkeit

Im Vergleich zum Straßenverkehr ist der Eisenbahngüterverkehr leichter skalierbar: Zuglängen sowie Aufbauten sind variabel, das Schienennetz verfügt zudem über hinreichend Kapazitäten. Die Digitalisierung schreitet genauso voran und eröffnet Möglichkeiten, das Bahnnetz bei minimalem Bedienereingriff maximal effizient zu nutzen. EVU sind jedenfalls gefordert, die Zukunft des Schienengüterverkehrs in Europa aktiv mitzugestalten, indem sie Digitalisierung vorantreiben und ihre Produktlinien erweitern, um stetig neue Kundenfelder zu erschließen.

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