Ganz Hoch Gestapelt richtig sicher unterwegs im Lager

Schwere Lasten, empfindliches Equipment, brenzlige Situationen: Im innerbetrieblichen Transport geht nichts ohne sichere wie effiziente Abläufe. Christine Reiterer beleuchtet, warum Hochstapeln im dreidimensionalen Raum unbedingt gelernt sein will.

Eine kleine Unaufmerksamkeit, eine unklare Anweisung oder schlichtweg eingeschliffene Routine. Schon ist er passiert: Ein Unfall mit dem Stapler, der womöglich drastische Folgen für Mensch, Ware plus Equipment nach sich zieht. Im innerbetrieblichen Transport sind kostenintensive Sach- und Personenschäden, die stets besonders tragisch sind, nach wie vor an der Tagesordnung. Christine Reiterer, Gründerin von QuintLog, erläutert aus Sicht eines versierten Schulungspartners, was es zum kompetenten „Hochstapeln“ braucht.

Eine Dimension mehr

Wer Autofahren kann, der kann auch Staplerfahren. Ein Irrtum, der in Unternehmen noch immer verbreitet ist. Einfach aufzusteigen und ohne ausreichendes Training einen mindestens 2,5-Tonnen-Koloss oder einen vermeintlich ungefährlichen Hubwagen in Bewegung zu setzen, ist oftmals der erste Schritt zum Problem. Schließlich werden Flurförderfahrzeuge großteils nicht nur in der Horizontalen eingesetzt, sondern transportieren schwere Lasten auch vertikal. Hinzu kommt, dass Stapler in herausforderndem Umfeld manövriert werden: schmale, vollgestellte Laderampen, enge Palettenregallager, Gänge in Großmärkten mit Kundenverkehr et cetera. Dennoch sind Unternehmen zögerlich, ihre Mitarbeitenden regelmäßig zu schulen. Zu unentbehrlich sind sie angesichts der bestehenden Personalknappheit plus Volatilität des pandemischen Geschehens.

Sicher effizient investiert

Unfälle mit Flurförderzeugen sind immer schwere Unfälle. Sie ziehen lange Personalausfälle, hohe Sachschäden, immense Kosten nebst menschlichem Leid außerdem Reputationseinbußen nach sich. Anfahrschäden an Regalen sowie zerstörte Paletten sind kostenintensiv, defekte Waren nicht auslieferbar. Auch das Vermeiden speziell unnötiger Funktionsbeeinträchtigungen durch fachgerechte Pflege und Wartung von Gerätschaften ist Teil einer ganzheitlichen Weiterbildung. Denn Schmutz auf der Hubkette beispielsweise bedingt eine beschleunigte Abnutzung, beschädigte und ungleichmäßig abgenutzte Reifen führen in letzter Konsequenz zu teuren Schäden am Antriebssystem. Zudem wird Arbeitssicherheit im Umgang mit Flurförderfahrzeugen durch mangelnde Schulung tendenziell vernachlässigt, der Schutz von Mitarbeitenden plus Kunden steht am Spiel.

Empowerment Is Key

Christine Reiterer

Selbst wenn moderne Stapler bereits umfassende Sicherheitseinrichtungen aufweisen, gilt es sowohl die operative Belegschaft als auch Führungskräfte sachgemäß wie regelmäßig auf den letzten Stand zu bringen und für die Gefahren zu sensibilisieren: Vorgesetzte müssen Situationen im innerbetrieblichen Verkehr richtig einschätzen ferner daraus abgeleitet adäquate Anweisungen geben, Mitarbeitende entsprechend qualifiziert sein, um alle nötigen Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, gefährliche Transporte zu erkennen und nötigenfalls abzulehnen, ohne Angst zu haben den Job zu verlieren. Dranbleiben lautet daher die Devise, wie Christine Reiterer weiß: „Kontinuierliche Schulungen sind eine äußerst sinnvolle Investition und enorm wichtig für das Schaffen nebst Bewahren des Gefahrenbewusstseins“. Überbetrieblich verwertbare Trainings und Kurse sind zudem in vielen Fällen förderbar.

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