Geteilte Daten bergen das Potenzial, vereint in einer holistischen Supply Chain Community vielfachen Mehrwert zu generieren. Wie das funktioniert und warum eine gemeinsame Sprache enorm wichtig ist, berichtet topaktuell Marie-Theres Smolle.
Nachfrageschwankungen, Umwelteinflüsse, Krisen: Das logistische Umfeld ist sowohl für Lieferanten als auch für Kunden weiterhin geprägt von einer Vielzahl von Unsicherheiten. Die enormen Volatilitäten sind bei jedem Knoten in der Lieferkette herausfordernd. Das rechtzeitige Erkennen und richtige Reagieren sind entscheidend. Um dies optimal zu bewältigen, benötigt es eine übergeordnete Kommunikationsebene, die Transparenz entlang der gesamten Supply Chain gewährleistet, Stichwort holistisches Data Sharing. Dass dies keine triviale, aber umso wesentlichere Aufgabe ist, weiß Marie-Theres Smolle, Manager bei der Management- und Technologieberatung BearingPoint außerdem Product Owner für einen internationalen Transport- und Logistikdienstleister.
Sicher effektiv verbunden
Daten produzieren, Daten verarbeiten, Daten nutzen. Was logisch plus stringent klingt, verlangt im Hintergrund beachtliche Kultur- sowie Organisationsarbeit. Dazu muss zunächst das richtige Mindset der Teilbereitschaft zwischen unterschiedlichen Supply Chain Partnern geschaffen werden. In den aktuellen Lieferketten konzentrieren sich die Prozesse lediglich auf benachbarte Knoten. Die durchgängige Sichtbarkeit fehlt jedoch. Fehlendes Vertrauen ist nämlich einer der wichtigsten Faktoren, welcher die Zusammenarbeit innerhalb solcher Ketten verhindert. Die letzten Entwicklungen haben gezeigt, dass Firmen über den eigenen Tellerrand hinaus agieren sollten. Weitere Schlüsselfaktoren für eine nahtlose Produktion sind qualifizierte Informationen über Nachfrage, Bestände, Kapazität nebst Lieferzeiten. Diesbezüglich muss Essenzielles aus unterschiedlichen ERP-Systemen extrahiert und nicht invasiv miteinander verbunden werden. Diese Möglichkeit bietet das von BearingPoint entwickelte cloudbasierte Tool „Holistic Supply Chain“ (HSC).
Kein Gordischer Knoten
Besonders interessant wirkt dabei die lokale sowie über mehrere Informationsknoten greifende Optimierung. Zum einen werden Nachfrageschwankungen aus Bestellungen unternehmensintern abgebildet ferner die kapazitätsbasierende Machbarkeit geprüft, um Engpässe frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Eine wichtige Unterstützung sowohl für Supply Chain Manager unter anderem beim Einhalten von Liefergarantien als auch eine gestärkte fundierte Position in Kundenverhandlungen. Übergreifend gilt es diverse Produktsprachen zusammenzubringen wodurch beispielsweise bestimmte Lagerfüllstände geteilt werden. Ein probates Mittel, um dem Bullwhip-Effekt innerhalb mehrstufiger Lieferketten entgegenzuwirken. What-If-Szenarien bereiten zusätzlich auf Störungen etwa den Ausfall eines Partners oder der eigenen Produktionsanlagen vor.
Stabilität per Kollaboration
Datenaustausch für End-To-End Sichtbarkeit passiert jedenfalls nicht einfach so, es braucht die fein koordinierte Zusammenarbeit einer holistisch betrachteten Supply Chain, wie es die HSC von BearingPoint ermöglicht. „Jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Data Sharing ist daher enorm wichtig für Transparenz und damit resilientere Lieferketten. Es werden nicht nur Störungen besser bewältigbar, auch ideales Wirtschaften bekommt einen wertvollen Push“, erläutert Managerin Smolle abschließend.