Serie Special: Resilienz – Jetzt Neu Realisieren

Wie dank durchdachter Widerstandsfähigkeit der Materialfluss trotz signifikanter Wellenbewegungen stets in ruhigem Fahrwasser bleibt? Florian Brandl von FACC verrät die Top-Tipps speziell für die produzierende Industrie.

Der Resilienz-Worst-Case produzierender Betriebe? Stockende Versorgung der Fertigung und ein Verzug, der sich bis zum Kunden durchschlägt. Treten solch gravierende Ereignisse häufiger auf, können diese erfolgsgefährdend sein. Ein reibungslos funktionierender Materialfluss entlang der gesamten Supply Chain muss daher stets sichergestellt sein. Ein Megathema, das verstärkt durch die aktuelle Krisenhäufung ein wahrer Dauerbrenner in allen Bereichen heimischer Unternehmen ist. Florian Brandl, Head of Logistics bei FACC, teilt aus der Perspektive der extra stresstesterprobten Luftfahrt-Industrie exklusiv die Top-Insights

3 Strategien der Resilienz

Verwerfungen in Lieferketten wie beispielsweise aufgrund des bekannten Bullwhip-Effekts haben gravierenden Einfluss auf die Produktion. Es gilt letztlich, die Auswirkungen abzumildern und proaktiv entgegenzuwirken:

  • Integration plus Automatisierung
    Bestimmte Aktivitäten des logistischen Portfolios wieder einzugliedern, sorgt für mehr Kontrolle, Transparenz und Steuerbarkeit über die komplette Lieferkette hinweg. Dank einheitlicher KPIs werden Kennzahlen treffsicher ausgewertet, Trends erkannt und Maßnahmen zur Gegensteuerung frühzeitig abgeleitet. Nachdem das Recruiting von Personal aufgrund des Fachkräftemangels herausfordernd ist, hat die Abwägung von Möglichkeiten zur Automatisierung aktuell eine erhöhte Priorität.
  • Zentralisierung versus Dezentralisierung
    Diese Grundsatzüberlegung wird Organisationen während der kommenden Jahre stark beschäftigen. Momentan wirkt eine Zentralisierungsbewegung, der Gegentrend kann jedoch jederzeit auftreten. FACC erwartet hier langfristig wieder einen Dezentralisierungseffekt.
  • Flexibilität
    Die Nutzung eines breit aufgestellten Lieferantennetzwerks im Sinne eines Multisourcing-Ansatzes wird dringend empfohlen. Dadurch wird auch ein dynamisches Switchen möglich, d.h. für Kunden sind kurze Wiederbeschaffungszeitfenster realisierbar. Dies ist außerdem bei Logistikflächen gefragt, um unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit Überbestände lagern und vorproduzierte Fertigkomponenten puffern zu können.

Number-Crunching Done Right

Neben einem langen Atem ist Transparenz oberstes Gebot für die Etablierung von Resilienz, gibt sich Florian Brandl überzeugt: „KPIs sind enorm hilfreich, jedoch nur dann, wenn diese das Richtige messen. Denn auch wenn Zahlen nicht lügen, so zeigen diese nicht zwangsläufig die zugrunde liegende Ursache auf“. In einem Atemzug mit steigenden Datenmengen nebst Zugänglichkeit muss zudem Cybersecurity zwecks laufender Prüfung der Systemintegrität genau verfolgt werden, um möglichst keine Angriffsfläche zu bieten. Wird auf diese entscheidenden Erfolgsfaktoren für Resilienz durchgängig geachtet, sind die Weichen perfekt gestellt.

Florian Brandl

Sponsored Content

Ideelle Partner der Kompetenzvernetzung Österreichs im Sektor Logistik