Jährlich bewegt die Binnenschifffahrt große Mengen an Gütern. Ganz unauffällig, auf leisen Sohlen halten Wasserstraßen die heimischen Warenströme damit im Fluss. Ein Beitrag zur logistischen Gesamtleistung, der mehr Rampenlicht verdient.
Sie ist einer von vielen Verkehrsträgern, den die österreichische Transportwirtschaft optimal nutzbar macht: die Binnenschifffahrt. Zwar genießt sie hohe Akzeptanz, wie viel sie tatsächlich für die Logistik leistet plus bewegt bleibt jedoch ob ihres Silent Hero Images gerne im Verborgenen. Denn allein 2021 wurden Waren mit einem Gesamtvolumen von rund 500.000 LKW-Transporten verbracht. Zielgerichtet in Supply Chains eingesetzt, bietet das Binnenschiff demnach eine Vielzahl an Chancen, wie Bettina Matzner, Leiterin Team Transportentwicklung bei viadonau, spannend darlegt.
Schwer in Ordnung
Im Vergleich mit anderen Verkehrsträgern ist die Binnenschifffahrt aufgrund des geringen Energieeinsatzes pro Tonnenkilometer, der relativ niedrigen externen Kosten außerdem der großzügigen Abmessungen für bestimmte Gütergruppen besonders attraktiv. Teile, die auf der Straße riesengroß wirken, finden bequem Platz. Traditionell werden die Wasserstraßen daher speziell gerne für Rohstoffverkehre oder Stahlprodukte genutzt, doch auch bezüglich zukunftsweisender Produktgruppen zeigt die Binnenschifffahrt hohes Potenzial. Schwer- und Übermaßgüter, die andere Infrastruktur nicht mehr abdecken kann, Baustoffe in beachtlichen Mengen, mineralische Produkte sowie hochwertige Waren gelten beispielsweise als ideal geeignet. Die Voraussetzungen dafür sind größtenteils bereits erfüllt, das exzellente Serviceniveau bildet zusätzlich die Basis zur nahtlosen Integration in bestehende Logistikprozesse inklusive Supply Chains.
Nachhaltig wirklicher Schutz
Auch als umweltfreundliches Transportmittel ist die Binnenschifffahrt dank vergleichsweise geringer Schadstoff- plus CO2-Emissionen sowie überschaubarer Lärmbelastung bekannt. Hinsichtlich einer noch schonenderen Gestaltung der Wasserstraßen wird dennoch weiter getüftelt. So gehen an der Donau bald Landstromterminals in Betrieb, bei welchen über Nacht liegende Schiffe Strom beziehen. Motoren müssen somit nicht laufen, die Lärmbelastung wird spürbar reduziert.
Auf einer Wellenlänge
Neben der stetigen Entwicklung nebst Optimierung der Donaunutzung setzt viadonau auf engen Konnex zur Industrie. „Wir arbeiten an der stärkeren Nutzung sowie Modernisierung der Donauschifffahrt und verstehen uns als starker Partner der Wirtschaft“, schildert Bettina Matzner. Betrachtet wird der Strom jedenfalls bei all seinen Facetten, denn für die kommerzielle Zwecke geeignete Wasserstraßen sind nicht lediglich Transportwege, sondern vorrangig wertvolle Lebensräume. Das breite Arbeitsspektrum beinhaltet daher zusätzlich zu logistischen Themen auch das Weiterdenken der Erhaltung ferner Instandhaltung des lebenden Flusses.