Im Lager muss es schnell gehen, so viel steht fest. Warum bei der intralogistischen Planung trotz enormer Dynamik die Kraft in Ruhe plus Erfahrung liegt? Harald Zwölfer von ECONSULT über den Mut zur überlegten Entschleunigung.
Lager sind permanent in Bewegung, sowohl hinsichtlich Operations als auch Entwicklungen samt Trends. Angesichts mannigfaltiger technischer Möglichkeiten neuer Innovation plus Automatisierung kann es durchaus vorkommen, in der Entwicklung das Lager vor lauter Regalen nicht mehr zu sehen. Dazu die Berücksichtigung aktueller Herausforderungen bei der Umsetzung, den Bau- sowie Materialkosten zuzüglich der zukünftigen strategischen Ausrichtung: Intralogistische Entscheidungen angesichts dieser Vielzahl erfolgsdefinierender Faktoren vorschnell treffen, wäre fatal. Ein Herangehen mit Expertise in Ruhe, darauf kommt es laut Harald Zwölfer, Managing Partner des heimischen Branchenprimus der Logistik ECONSULT, immer präsenter an.
Think For Detail
Kennen um zu können, so die Devise, wenn es um die Zukunftsaussichten fürs eigene Lager geht. Denn waren bis vor einiger Zeit routinierte Planung und langfristiges statisch-sicherheitsfokussiertes Denken isoliert Thema der Lagerverantwortlichen, zählen heutzutage zunehmend abteilungsübergreifende strategische Überlegungen, Nachhaltigkeit außerdem Flexibilität aufgrund Volatilität. Im Bewusstsein bleiben muss schließlich, dass die Auswirkungen der vergangenen akuten Krisenjahre auf Bestände plus Disposition erst jetzt in der Praxis richtig schlagend werden: Fluktuierende Beschaffungszeiten, Personalmangel, damit geänderte Pufferanforderungen, Diversifikation des Beschaffungsmarktes, War For Workforce. Es gilt daher Prozesse, Schnittstellen, Geschäftsmodelle nebst Perspektiven, Industrie samt Handel genau zu kennen, um die ideale Lösung zu implementieren. Betrachten und beachten muss man außerdem den Faktor Mensch in der Projektumsetzung und dann in der operativen Lösung. Es heißt nicht Mensch oder Maschine, sondern Synergien eruieren für das Optimum der Zusammenarbeit.
Qual der Wahl
Bei den vielen Optionen der Lagergestaltung wird das Potenzial konventioneller Ansätze aber auch innovativer Lagertechnologien zunehmend erkannt. Anwendungsabhängig teil- statt vollautomatisieren für diversere Nutzbarkeit der Infrastruktur, verstärktes Denken stark variierender Szenarien Richtung Lieferanten und Kunden, intensives Analysieren der Vor- plus Nachteile verfügbarer Systeme. Auch bestehende Infrastrukturen mit neuen Möglichkeiten von Teilautomatisierung optimieren statt einen umfassenden Greenfield-Ansatz wählen hält vermehrt Einzug in die Strategien. Alternative Lösungen sollten jedenfalls hinsichtlich deren Sensitivität bezüglich Änderung der Rahmenbedingungen ferner Parameter eingehend geprüft werden.
Eile mit Weile
Daher die klare Empfehlung: Zeit nehmen für Analyse, Planung in Varianten sowie Einbeziehen strategischer Gesichtspunkte anlässlich der Definition der Auslegungsgrundlagen statt getrieben vom Business-Speed handeln. Die Phase bis zur angestrebten Finalausführung gegebenenfalls überbrücken durch Lösungen wie Teiloutsourcing, um akuten Druck herauszunehmen und überlegt in die Zukunft gehen zu können. „Alles, was anfangs nicht bedacht wird, rächt sich auf wirtschaftlicher und Umsetzungsseite. Erfolgreich sind jene, die mit Ruhe ins Detail gehen“, ist Vollprofi Harald Zwölfer von ECONSULT überzeugt.