On Green Routes – Schonend der Zukunft entgegen

Dass der Hafen Wien stetig am Ball bleibt, um der Nachhaltigkeit den grünen Teppich auszurollen, hat er bereits umfangreich bewiesen. Was sich jüngst alles getan hat? Doris Pulker-Rohrhofer mit einem Update zu den aktuellen Entwicklungen.

Beispielhaft ist der Weg des Hafen Wien, der sich als Vorreiter bereits seit einigen Jahren zum Ziel gesetzt hat, ressourcenschonend zu agieren. Die Logistikdrehscheibe ist und bleibt in puncto Nachhaltigkeit äußerst aktiv, um sich zunehmend Richtung „Grüner Hafen“ zu bewegen. Geplant sind Investitionen in alternative Energien sowie weitere CO2-reduzierende Maßnahmen in Höhe von 40 Millionen Euro bis zum Jahr 2040. Doris Pulker-Rohrhofer, technische Geschäftsführerin, mit einem Update zu den aktuellen Entwicklungen.

Grün genau geprüft
Für das Betrachtungsjahr 2019 zeigte eine CO2-Studie, dass Hafen Wien plus WienCont in Summe bereits 1.312 MWh fossile Energie durch erneuerbare Energie ersetzten. Über alle Standorte lag der Anteil schon bei 25 %, was etwa dem durchschnittlichen Energieverbrauch von 236 in Österreich Lebenden entspricht. Zudem wurde in der Studie der Vorteil der trimodalen Infrastrukturbereitstellung Schiff-Straße-Schiene im Zuge einer Nutzenkorbanalyse untersucht und hinsichtlich der eingesetzten Energie sowie klimarelevanten Emissionen bewertet. Durch diesen Verkehrsträger-Mix spart der Hafen Wien gegenüber einem monomodalen Standort für die Transportleistung von 1.000 Tonnen-Kilometern rund 42,7 % der Energie bzw. 44 % der Emission an CO2-Äquivalenten ein.

Energy Is Key
Die trimodale Logistikdrehscheibe deckt bereits im Jahr 2022 ihren Bedarf an elektrischer Energie zu 100 % aus erneuerbaren Quellen. Einerseits durch die eigenen Fotovoltaikanlagen – schon das vierte Solarkraftwerk ist in Betrieb-, andererseits durch den Bezug von Ökostrom aus Wasserkraft, Biogas, fester nebst flüssiger Biomasse, Wind- und Sonnenenergie. Auch die Reduktion des Verbrauchs steht im Fokus: Ein Großteil der Außen- sowie Innenbeleuchtung in den Lagerhallen wurde auf LED sowie sämtliche Betriebsanlagen auf grünen Strom umgestellt. Durch einen Wechsel in den energiekonformen Modus wurden zudem 2020 bei der Außenbeleuchtung im Areal HQ7 und 2023 bei der Innenbeleuchtung für einen großen Lagerkunden eine Energieersparnis von rund 87 % erzielt.

Kooperationen plus Projekte
Im August 2021 startete eine Zusammenarbeit mit HELROM, um mehr Trailer auf der Schiene statt der Straße zu befördern, denn bisher lassen sich mehr als 90 % der LKW-Auflieger in Europa aufgrund technischer Barrieren nicht von der Straße auf die Schiene bringen. Seit Aufnahme des Probebetriebs konnten rund 500 Züge in Wien Freudenau abgefertigt, 14.000 Sattelaufliegerfahrten von der Straße auf die Schiene verlagert und dadurch 8.000 Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden. Im Sondierungsprojekt H2 meets H2O sollen außerdem durch intensiven Austausch mit Stakeholdern aus Infrastruktur, Schifffahrt plus Logistik Leitlinien nebst einer Roadmap für die Umsetzung einer Wasserstoffinfrastruktur entlang der Donau erarbeitet werden. Der Hafen Wien ist zudem Partner der Horizon Europe Förderprojekte Resilient Multimodal Freight Transport Network ReMuNet für den synchromodalen Relay-Transport sowie MultiRELOAD zur Förderung multimodaler Güterverkehrslösungen.

Doris Pulker-Rohrhofer Hafen Wien
Doris Pulker-Rohrhofer

Grund zur Ruhe
Definitiv nicht. Denn trotz der Vielzahl an Initiativen treibt der Hafen Wien seine Nachhaltigkeitsbestrebungen konsistent weiter voran. Auch die Mitarbeitenden spielen hier eine zentrale Rolle. Im Projekt mit dem Namen „Gemeinsam gestalten“ erarbeitet ein internes Team gemeinsam Ansätze, um einen Prozess für eine offene Ideenplattform zu entwickeln. „Unser vorrangiges Bestreben besteht darin, den Austausch von innovativen Ideen, Verbesserungsvorschlägen sowie kreativen Lösungen unter all unseren Mitarbeitenden zu fördern, zu vereinfachen und so gemeinsam die Organisation weiterzuentwickeln“, sagt technische Geschäftsführerin Doris Pulker-Rohrhofer. Eine neue CO2-Studie wurde bereits beauftragt, zudem läuft derzeit die Erhebung der Umweltkennzahlen anhand der ISO 14001 Umweltzertifizierung.

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