Den Blick offenhalten heißt es auch für die Logistik beim Thema automatisierte Erkennungssysteme. Denn die Augen des Technologiefortschritts schaffen neue Perspektiven und haben Potenzial, Möglichkeiten zu eröffnen, die es ohne sie nicht gäbe.
Bildverarbeitung, Machine Vision, Computer Vision: Sie hat viele Namen, die Technologie, die Maschinen Sehkraft verleiht. Automatisierte Erkennungssysteme bieten die Chance, bestehende Systeme zu optieren sowie Schmerzpunkte zu lösen. Denn das Gesamtsystem von der Kamera bis zur Daten verarbeitenden Computereinheit ist extrem vielfältig einsetzbar: Überall, wo das menschliche Auge zu langsam beziehungsweise zu ungenau ist oder wo andere Technologien an ihre Grenzen kommen, finden sich Anwendungsbereiche. Computer Vision ergänzt damit Systeme und kann Abläufe vereinfachen plus flexibilisieren, die sonst komplex gestaltet werden müssten. Mit Kathrin Martens, Product Market Managerin Logistik bei Basler, haben wir die Opportunities genau unter die Lupe genommen.


In der Anwendung…
…sind der Kreativität fast keine Grenzen gesetzt. Bildverarbeitung unterstützt dabei, Waren automatisiert zu depalettieren, verschiedene Gegenstände aus Kisten zu entnehmen oder die große Vielfalt an Produkten mit unterschiedlichem Handling zu managen. Liegt ein Artikel beispielsweise an der falschen Stelle, würde ein Roboter ohne Kameratechnik ins Leere greifen. Mit Erkennungssystem hingegen kann der Ablauf In The Moment flexibel adaptiert werden. Auch in den Bereichen Code Scanning, Tracking sowie Weighing And Seizing kann Computer Vision Added Value schaffen – um Frachtkosten akkurat zu ermitteln, Strafkosten zu vermeiden oder Arbeitsschritte zusammenzufassen. Am Förderband könnten Pakete nicht nur transportiert, sondern gleichzeitig Codes gescannt sowie die Maße ermittelt werden. Somit erfolgen das Dimensionieren und Sortieren in einem Schritt und Tasks werden smart kombiniert. Auch für autonom fahrende Fahrzeuge wie Gabelstapler sind Kameras die Augen, die sie für die Orientierung und damit reibungslose Prozesse benötigen.
Pain zu Gain
Gepusht wird Machine Vision durch die aktuellen Trends plus Entwicklungen. Kunden stellen zunehmend höhere Anforderungen in Bezug auf Schnelligkeit und Flexibilität. Prozesse werden immer komplexer, die Produktvielfalt immer breiter, qualifiziertes Personal gleichzeitig rarer. Der Trend zur Vision ist damit gesetzt. Nicht, weil man Menschen nicht mehr braucht, sondern weil sie optimaler eingesetzt sowie unterstützt werden können. Unternehmen empfiehlt es sich, ihre Schmerzpunkte zu nutzen, um diese mithilfe von automatisierten Erkennungssystemen zu lösen. Im Zentrum stehen die Analyse der Pain Points, die professionelle Beratung zur Technologiewahl plus Kostenoptimierung sowie die Definition der übergreifenden Zielsetzung.

On The Way
Die Logistik ist auf dem Weg zur technologischen Sehkraft, davon ist Kathrin Martens überzeugt. „Ohne Vision geht nichts. Die Technologie wird zukünftig noch tiefer in den Sektor Einzug nehmen und ein entscheidender Faktor werden, um einen Wettbewerbsvorsprung realisieren sowie halten zu können“, so die Expertin.